19.5.2023 - Die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023 sind offiziell eröffnet. Das im Rahmen eines Staatsakts im Rosenthal-Theater Selb. Zu diesem war nicht nur der Bayerische Dr. Markus Söder zugegen. Der Tschechische Staatspräsident Petr Pavel ließ es sich nicht nehmen, vor Ort das gute als auch wichtige Miteinander von Tschechien und Bayern zu unterstreichen.
Groß das Polizeiaufgebot, ebenso riesig das Medieninteresse. Zahlreiche Reporterteams aus Deutschland und Tschechien waren vor Ort. Film- und Fotokameras fingen die wichtigen Momente ein. Die Egertaler Blaskapelle unterhielt derweil die vielen geladenen Gäste, die nach und nach über den ausgerollten Roten Teppich marschierten und ihre Plätze im Rosenthal-Theater einnahmen.
Nahezu streng dem vorgegebenen Protokoll folgend erreichte Ministerpräsident Dr. Markus Söder gegen 13.15 Uhr den Ort des Geschehens. Kurz darauf wurde der Tschechische Staatspräsident Petr Pavel begrüßt. Einträge in das Gästebuch der Bayerischen Staatsregierung und das Goldene Buch der Stadt Selb folgten. Im Anschluss der offizielle Festakt zum grenzüberschreitenden Regionalfest. Der Startschuss für intensive zwölf Freundschaftswochen, die unter dem Motto „Gemeinsam Chancen gestalten“ stehen.
Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch strahlte fröhlich: „Aus einer Idee wird nun Realität!“ Er erinnerte an die Anstrengungen in den vergangenen Jahren, um dieses Mammutprogramm zu stemmen. Alle Bayerischen Ministerien seien dabei eingebunden gewesen, ein großer Verwaltungsapparat sei dabei in Gang gesetzt worden. Auch das Engagement der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung sei herausragend gewesen. Pötzsch sprach an alle Beteiligten ein großes Dankeschön aus. „Alle Ideen konnten so umgesetzt werden, wie wir uns das vorgestellt haben. Und es hat sich gelohnt. Die Ergebnisse sind beeindruckend. Durch den Mut, die Freundschaftswochen anzupacken, konnte viel Gutes und Positives bewirkt werden. Durch die Baumaßnahmen hat die Stadt Selb eine Aufwertung erfahren, die ohne die Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen überhaupt nicht möglich gewesen wären. Diese sind ein enormer Mehrwert für unsere Stadt!“
Die Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, Melanie Huml, sowie Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonten in ihren Worten, dass Bayern und Tschechien bereits gut zusammenarbeiten würden. „Wir leben in einer Zeit des Miteinanders. Die Freundschaft ist lebendig, doch ist es auch von Bedeutung, die Menschen weiter zusammenzubekommen“, seien die Freundschaftswochen von hoher Bedeutung.
Der Tschechische Staatspräsident Petr Pavel ging auf seine persönliche Vergangenheit ein. In einem Dorf bei Marienbad in Grenznähe aufgewachsen, könne er sich noch sehr an die Zeit des Eisernen Vorhangs erinnern. Nun sei die Bayerisch-Tschechische Beziehung so gut wie nie. Die wertvolle Zusammenarbeit gelte es weiter auszubauen und zu vertiefen. Gerade die Kriegsereignisse in der Ukraine würden auch zeigen, wie wichtig Partnerschaften sind.
Für Dr. Markus Söder sei allein die Anwesenheit von Petr Pavel in Selb ein starkes Zeichen der Verbindung. Nicht etwa in München würde man sich hier treffen, sondern im „Herzen von Europa“. Der Bayerische Ministerpräsident spüre beim Tschechischen Staatspräsident förmlich, dass das Zusammenwachsen beider Länder ein ganz besonderes Anliegen ist. Der frühere Nationalismus hätte nach Ansicht Söders vieles zerworfen, zu Hass geführt. „Deshalb ist es ganz besonders, dass wir heute so völlig normal freundschaftlich zusammenkommen. Diese Geschichte, so viel Versöhnung, so viel Miteinander: Das ist ein unglaublich schönes Signal und gibt große Hoffnungen in diesen schweren Zeiten!“
Mit Blick auf die Region habe diese durch die „Heimatstrategie“ viel Unterstützung erfahren. „Aus einem Sorgenkind wurde die oberfränkische Grenzregion zu einer innovativen Region. Das ist ein Vorbild, wie man eine Grenzregion positiv entwickeln kann. Wir setzen diesen Weg aber auch fort, weil wir damit noch nicht zu Ende sind“, verspricht er auch in Zukunft Förderung für die Grenzregionen im Bundesland.
Quelle: selb-live.de
In Regensburg fand am 27.5.-28.5.2023 der 73. Sudetendeutsche Tag statt. Am Freitagabend wurden im Theater Regensburg die Sudetendeutschen Kulturpreise 2023 vergeben.
Samstag erfolgte die Verleihung des Karls-Preises der Sudetendeutschen Landsmannschaft an die Ko-Vorsitzenden des Deutsch-Tschechischen Diskussionsrates Christian Schmidt und Libor Rouček. Anschließend hatten die Besucher die Möglichkeit, sich an zahlreichen Ständen über die Arbeit sudetendeutscher Vereine zu informieren und an einem bunten kulturellen Programm teilzunehmen. Der Tag klang mit dem traditionellen Heimatabend aus, bei dem Gruppen aus Deutschland und Tschechien auftraten.
Am Sonntag besuchte Bildungsminister Mikuláš Bek als Vertreter der Regierung der Tschechischen Republik den Tag. Wir zitieren aus dem Tweet des Ministers: „Als Bürger und Politiker habe ich immer geglaubt, dass der Weg von Prag nach Berlin nicht nur über Dresden, sondern auch über München führt, und der Weg von Prag nach München über den Dialog mit den Sudetendeutschen.. Ich habe meine Überzeugung auf dem Sudetendeutschen Tag in Regensburg wiederholt, wo am Sonntag auch die tschechische Hymne gespielt wurde.“
„Wir haben viel Hass, Schmerz und sogar Blut hinter uns, deshalb müssen wir uns für den Frieden einsetzen“, sagte Minister Bek weiter am Pfingstsonntag bei der Hauptversammlung des Sudetendeutschen Tages und begrüßte die Sudetendeutschen als liebe Landsleute. Nach Daniel Herman und Pavel Bělobrádek war Bek der dritte Amtsinhaber der tschechischen Regierung, der am Sudetendeutschen Treffen teilnahm. Nach Beks Rede bat der Sprecher der Sudetendeutschen, Bernd Posselt, um Entschuldigung für die Beteiligung der Sudetendeutschen am Nationalsozialismus.
In seiner Rede am Pfingstsonntag bezeichnete Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Sudetendeutschen als Brückenbauer und Vorbilder für den Frieden im Herzen Europas, als Botschafter der Versöhnung und einer historisch neuen Freundschaft mit Tschechien und dankte Bernd Posselt für seine langjähriges Engagement für Versöhnung und Freundschaft mit Tschechien.
Der Bund der Deutschen-Landschaft Egerland und Das BGZ Eger waren dieses Jahr wieder dabei. Am Freitag den 26.5.2023 fuhren wir an und bauten unseren Stand auf. An unseren Stand war auch unsere Trachtenfrauen anwesend. Frau Eva Plesníková, die auch die Trachten für das Museum in Eger herstellt und die Trachten als ihre Aufgabe hat, zeigte den Besuchern das Sticken der Blusen, Ärmelbänder usw. vor. An unseren Stand kamen viele Leute vorbei. Wie auch noch geborene im Egerland so auch die Nachkommen und junge Leute, deren Vorfahren aus dem Egerland kommen.
Deutsche leben in aller Welt. Die Zahl der Deutschen in Ost-, Mittel und Südeuropa, in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, im westlichen Europa, auf dem nordamerikanischen Kontinent, in Mittel- und Südamerika, sowie in Australien, die sich zu ihrer deutschen Herkunft, Sprache und Kultur bekennen sowie noch emotionale Bindungen zu ihrer alten Heimat oder der Heimat ihrer Vorfahren besitzen, wird auf 13 Millionen geschätzt.
Die Stiftung Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland wurde vom saarländischen Unternehmer Dr. jur. Kurt Linster im Jahre 2004 errichtet. Dr. jur. Linster hatte bei seinen zahlreichen Geschäftsreisen im Ausland viele Begegnungen mit deutschen Landsleuten und lernte so die Anstrengungen bei der Wahrung ihrer deutschen Sprache und Kultur kennen.
Die Pflege der deutschen Sprache und Kultur im Ausland ist uns ein wichtiges Anliegen. Dies funktioniert nur durch eine gezielte Unterstützung der weltweit vorhandenen deutschen Gemeinschaften, welche wichtige Botschafter der deutschen Sprache und Kultur sind. Sie bekennen sich zu ihrer deutschen Herkunft und sind eine wichtige Brücke zwischen Deutschland und ihren Heimatstaaten nicht nur im kulturellen, sondern auch im wirtschaftlichen Bereich. Da sie oft auf sich allein gestellt sind, brauchen sie unsere Mithilfe und Unterstützung.
Zunächst einmal möchte ich Ihnen in meinem Namen und auch in dem meiner Kollegin Aleksandra Litschagin sehr herzlich für den gestrigen Empfang und die Möglichkeit des Besuchs in Ihrem Hause danken. Wir haben uns sehr gefreut, dass es möglich war, bei Ihnen vorbeizuschauen und Sie und Ihre Arbeit genauer kennen zu lernen.
Ich finde es toll, mit welchem Engagement und welchem Einsatz Sie vor Ort aktiv sind. Beim nächsten Mal bringe ich noch mehr Zeit mit!
Wie ich bereits gestern erwähnte – für mich persönlich ist es wichtig, dass gerade dort, wo die Mehrzahl der Projekte und der eigentlichen zwischenmenschlichen Arbeit geleistet wird – also auf der lokalen Ebene – es einfach und schnell läuft.
Am 23. Januar 2023 fand ein geplantes Treffen mit dem neuen Bürgermeister der Stadt Eger/Cheb, Herrn Ing. Jan Vrba, statt. Während des mehr als einstündigen Gesprächs wurden mehrere Themen rund um die in der Karlsbader Region lebende deutsche Minderheit besprochen. Eines der Themen, die den Bürgermeister interessierten, war die Vertretung unserer Minderheit in unserer Region, wo ich ihn erklärte wie die Situation heute aussieht.
Er interessierte sich auch für die Aktivitäten und Projekte unseres Vereins, die er unterstützen oder an denen er und die Stadt Eger teilnehmen könnten.
Er würde unseren Verein gerne stärker in die Veranstaltungen der Stadt Eger einbeziehen.
Ich muss sagen, dass der Herr Bürgermeister einen sehr angenehmen Eindruck auf mich gemacht hat und am Ende sein Interesse bekundet hat, mit seiner Frau unser Begegnungszentrum in Eger zu besuchen, wo er auch herzlich von uns empfangen wird.
Abschließend möchte ich der neuen Leitung der Stadt Eger unter der Leitung von Herrn Ing. Jan Vrba als Bürgermeister, viel Erfolg wünschen.
Alois Franz Rott