Egerlaender

Das ursprünglich in dem Kaiserwaldstädtchen Schönficht (Smrkolec) traditionell stattgefundene „Schutzengelfest“ fand dort bis Kriegsende statt. Da der Ort nach der Vertreibung der Bewohner dem Truppenübungsplatz Prameny weichen musste verlegte man das Fest nach Kneipelbach, das ebenfalls am Fuße des Kaiserwaldes liegt.

Traditionell und heiß ersehnt fand also am 1. Sonntag im September, also am 03.09.23, das „Schutzengelfest in Maria Kneipelbach“, statt. Man sah den Besuchern schon an, dass sie sehnsüchtig auf diesen Tag gewartet haben. In diesem Jahr war der Andrang der Besucher unerwartet hoch. Während in den letzten Jahren stets 30-35 Gläubige den Gottesdienst besuchten, war die kleine Kapelle aus dem Jahr 1932 mit ca. 55 Besuchern total überfüllt. Für den Zelebranten Pfarrer Ferdinand Kohl aus Klingenthal (aus Lindenhau stammend) war die Freude sehr groß. In seine Predigt brachte er auch das Thema „Schutzengel“ mit ein. Er bat auch Besucher auf zu erzählen ob sie selbst etwas zu erzählen hätten das auf Schutzengel in ihrem Leben hingewiesen hat. Es fanden sich auch drei Personen die etwas zu berichten hatten. Für mich persönlich sehr bewegend war das was Marketa Kulisanova (Gretl) über ihre schwere Erkrankung im letzten Jahr berichtete und die sich heute Dank ihrer Gebete zu Schutzengeln und zur Gottesmutter Maria wieder fit fühlt. Die aus Scheibenreuth (Okrouhlá) stammende Gretl ist die Kirchenpflegerin die auch stets alles organisiert. Sie hat diese Aufgabe bereits von ihrer Mutter und Großmutter übernommen.

Eine große Freude war es, dass eine Busgruppe, aus Limburg/Lahn, eine Tischorgel dabei hatte mit der sie den Gottesdienst musikalisch begleitete. Es wurde selbstverständlich die „Deutsche Messe“ von Franz Schubert gesungen. Nach diesem erfolgreichen Gottesdienst mit Gebet und Gesang stärkten sich die Besucher im nahegelegen Wirtshaus mit Kaffee, Kuchen und kalten Getränken. Überraschend kam es dann zu einem weiteren aber ungeplanten Auftritt unseres Marktredwitzer Gmoimitglieds Peter Rubner. Da im Limburger Bus ein Akkordeon mitgeführt wurde hat er die Teilnehmer zur großen Überraschung mit Egerländer Liedern unterhalten. Überraschend für mich war, dass diese Gruppe eifrig und in Mundart mitgesungen hat, Egerländer waren aber leider keine Mitglieder der dortigen Gmoi.

Die weiteren Besucher waren  vom Bund der Deutschen-Landschaft Egerland der Vorsitzende Alois Rott, Georg Pötzl, Ehepaar Kučera und das Ehepaar Möckel aus Neusattel. Aus Marktredwitz kamen Gerlinde Hofmann, Günther Wohlrab und Ernst Rubner, das Ehepaar Bleicher mit Sohn aus Gärtringen und Ulrika Hart aus Waldsassen. Pfarrer Ferdinand Kohl der mit Dr. Peter Rojik aus Graslitz angereist waren genossen den Nachmittag mit uns. Schade, dass Msgr. Peter Fořt in diesem Jahr fehlte da er in Gößweinstein bei der Vertriebenen-Wallfahrt war. Leider war es dann bald so weit, dass die Besucher des diesjährigen Schutzengelfestes wieder abreisen mussten. Vielleicht klappt es, dass dieses Fest eine traditionell jährliche Veranstaltung des Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland wird.

Für uns Rawetzer führte die Heimfahrt noch nach Sandau (Dolní Zandov) in die sehr bekannte und beliebte Bäckerei von Petr Nnat (Hnatovo pekarstvi, nach der Kirche rechts runter) führte um uns mit ofenfrischem Brot und Süßgebäck einzudecken. Ich empfehle jedem der einmal in der Gegend ist den Besuch dieses Geschäftes. Man kann den Besuch auch verbinden nach dem Besuch des renovierten Egerländer Vierseithofes am Sonntag in Miltigau (Milikov).

G. Wohlrab, Redaktion Eghaland Bladl

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