Egerlaender

Der Bund der Deutschen -Landschaft Egerland nahm am Sonntag bei Einzug der Fahnenabordnungen Teil.

Der 72. Sudetendeutsche Tag, zu dem sich rund 1500 Heimatvertriebene und ihre Nachkommen in der Hofer Freiheitshalle trafen, stand unverkennbar im Zeichen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Dafür sorgte nicht nur am Samstag die Verleihung des Karls-Preises der Sudetendeutschen an den ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymor Selenskyj. Anders als Selenskyj konnte der rumänische Staatspräsident Klaus Iohannis den Preis in Hof persönlich entgegennehmen.

Auch alle Reden des Treffens der Hauptkundgebung am Sonntag beschäftigten sich mit der neuen Situation, die Europa mit diesem Krieg entstanden ist. 

In dieser „tiefgreifendsten Krise der Nachkriegszeit“ seien die Sudetendeutschen bereit, ihre Erfahrungen einzubringen, sagte deren Bundesvorsitzender Bernd Posselt. Er forderte zur tatkräftigen Unterstützung der Ukraine auf. Dies sei nicht nur eine Frage der Moral, denn: „Wir sind nicht Kriegspartei, sondern Kriegsziel.“

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder versicherte, dass er immer noch geschockt von der Brutalität des Angriffskrieges sei. Er verlangte: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen.“

Er forderte dazu einen langen Atem sowie die Erhaltung von Geschlossenheit und Einigkeit in EU und Nato. Den 160.000 Schutzsuchenden aus der Ukraine, die inzwischen in Bayern angekommen sind, versicherte Söder, dass sie solange bleiben könnten, wie sie wollen. 

 Söder kündigte an, dass der Freistaat die Zusammenarbeit mit Tschechien vertiefen wolle. Noch im Juli werde er nach Prag reisen, um sich mit dem neuen tschechischen Ministerpräsidenten Petr Fiala zu treffen.

Ein anderes Symbol der Verbundenheit und Geschlossenheit in Europa: Zum ersten Mal erklang auf einem Sudetendeutschen Tag auch die tschechische Nationalhymne.

Für den Willen zur Versöhnung und Dialog sowie die frühe Absage an jeden Revanche-Gedanken hätte die Sudetendeutsche Landsmannschaft nach Überzeugung von Markus Söder sogar den Friedensnobelpreis verdient.

Redaktion Eghaland Bladl

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