Maria Kulm ist im Herzen Europas, Maria ist in unseren Herzen
Der 15. August ist als „Maria Himmelfahrt“ bei uns ein gesetzlicher Feiertag.
Seit gut 15 Jahren zu diesem Datum bis 2019 jeweils der „Egerländer Gebetstag“ in Maria Kulm (Chlum Svaté Maří) gefeiert. Im letzten Jahr fiel dieses große Treffen wegen Corona aus. In diesem Jahr wur-de es „nur“ als „Fest Maria Himmelfahrt“ begangen. Während bei den Egerländer Gebetstagen die Kirche stets überfüllt ist, war sie in diesem Jahr „nur gut besetzt“, weil der Gottesdienst erst gut eine Woche vorher öffentlich bekannt wurde.
Nach dem kleinen Kircheneinzug mit Fahnen und Trachtenträgern der „All-Eghalanda Gmoi Rawetz“ und des „Bundes der Deutschen-Landschaft Egerland“ und in der Folge die kirchlichen Würdenträger begrüßte der Probst Milan Kučera vom Ritterlichen Orden mit dem roten Stern die angereisten Gäste, Besucher des Gottesdienstes aus Tschechien und den Vorsitzenden des „Fördervereins Maria Kulm e. V.“ Dr. Helmut Eikam.
Für die musikalische Gestaltung sorgte wie seit Beginn des Egerländer Gebetstages die Blaskapelle aus Münchenreuth.
Dem Tag angepasst stand die Gottesmutter Maria im Mittelpunkt der Predigt die Probst Kučera in Deutsch und in Tschechisch hielt. Er erinnerte auch daran, dass vor der Vertreibung zu Pfingsten stets gut 70.000 Egerländer Gläubige in den damals 600 Einwohnerort pilgerten. Heute hat Maria Kulm rund 300 Einwohner wovon am Sonntag etwa 30 Christen den Gottesdienst besuchen, wochentags nie-mand. Die zahlreichen Gebete, Lesungen, Fürbitten usw. wurden zweisprachig gehalten. Die deutsche Lesung und Fürbitten las Herbert Bau-mann vom „Verein der Freunde von Maria Kulm“ aus Weiden. So war der Gottesdienst sehr abwechslungsreich und trotz der Zweisprachigkeit zeitlich kurzweilig und interessant. Sehr gut gefiel, zumindest mir, das zur Kommunion gespielte Musikstück „Die Himmel rühmen“ das von der Kapelle sehr kräftig und eindrucksvoll gespielt wurde.
Nach dem Gottesdienst stellte Probst Kučera noch den neuen Bürgermeister von Maria Kulm, Karel Slovodnik, vor.
Nach dem Kirchenauszug, wieder mit Fahnen und Trachtenträgern begleitet, gab es vor der Kirche kalte Getränke und frisches Gulasch mit Brot. Egers Ex-Bürgermeister Linda sorgte sogar dafür, dass wir „Erdinger Weißbier“ genießen konnten. Die Zeit wurde auch genutzt um mit verschiedenen Perso-nen interessante Gespräche zu führen, was den Tag abrundete. Unser Fahnenträger Ernst Rubner musste leider aus privaten Gründen nach dem Gottesdienst nach Hause. Gerlinde Hofmann, Rosina Kunz und ich blieben noch eine Weile vor Ort. Vom Bund der Deutschen-Landschaft Egerland waren Alois Rott, Georg Pötzl und Jaroslav Klyeisen anwesend. Bis auf Jaroslav der ebenfalls eilig nach Eger zurück musste, blieben Alois und Georg noch eine Weile bei uns. Mein Falkenauer Stellvertreter, Jozef Haranza, war ebenfalls da und fühlte sich bis zur Heimreise sehr wohl in unserem Kreis. Er schoss auch zahlreiche Fotos vom Tagesgeschehen.
Wir Rawetzer hatten plötzlich nach dem bisher schon langen Tagesprogramm ein starkes Hungerge-fühl. Gerlinde Hofmann schlug vor zum Mittagessen nach
Frauenreuth (Kopanina) bei Neukirchen (Nový Kostel) zu fahren. Es ist ein wunderschönes Landhaus mit einer sehr guten Küche.
Den Heimweg nahmen wir über Miltigau (Milíkov) wo wir uns in der dortigen Bäckerei mit Brot, Kolat-schen und gefüllten Buchteln für die Heimreise ausgestattet haben. So verging ein schöner Maria Himmelfahrtstag bei bester Wetterlage, nicht zu heiß und nicht zu kalt.
Günther Wohlrab, Redaktion Eghaland Bladl