Am 25.08. – 26.08.2017 finden in Eger wieder die Wallensteinfestspiele statt.
Das Programm
Freitag 25. 8. 2017
Marktplatz Krále Jiřího z Poděbrad
SEI UNS WILLKOMEN HERZOG!
14.00 – 20.00 Historischer Jahrmarkt
17.00 Ankunft von Albrecht von Wallenstein und seiner Gefolge
Offizielle Eröffnung der Wallensteinfestspiele mit Bürgermeister von Eger, eingeladenen Gästen und Stadtbürgern.
17.30 - 19.15 Programm für den Herzog
Mittwirkende: SSŠ Rectus Cheb, Sempre Salve, Tanzabteilung Kunstschule ZUŠ Cheb, Schauspieler des Westböhmischen Theater Cheb ZDCH.
19.15 – 20.00 Reiterturnier
20.00 Komödie über den großen Mord in Eger – eine Geschichte im Auftrag der Dramatischen - und Tanzabteilung der Kunstschule Cheb.
20.15 Salon der Herzogin oder machen Sie sich mit der Mode des Mittelalters bekannt Sitzen mit Herzogin Isabela Katharina von Harrach, die verrät, was alles eine echte Dame anhaben musste.
21.00 Drachen und Ritter
Show mit Riesenmarionetten in Darstellung des Theaters Kvelb.
21.30 Feuershow für Gute Nacht
Samstag 26. 8. 2017
Marktplatz Krále Jiřího z Poděbrad
10.00 – 18.00 Historischer Jahrmarkt
10.00 – 18.00 Mittelalterliches Dorf – kunstgewerbliches Auftreten
Traditionelle Webereitechniken und Spinnen, Arbeit mit Holz und Horn, mit Knochen, Metall, Wundarzt, Vorführung der Geräte aus Mittelalter und aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges, Spielhöhle, Vorführung der historischen Koch- und Backkunst.
10.00 Aschenbrödel - Klassisches Märchen im Auftrag der Dramatischen – und Klavierabteilung der Kunstschule ZUŠ Cheb (in tschechischer Sprache).
10.30 Gassenjungenstreichirrenhaus - Straßentheater im Auftrag des Theaters Kvelb.
11.15 Dressur der Pferde aus dem Herzogsstahl
Vorführung der Pferdedressur durch Albrecht von Wallenstein.
13.00 – 17.00 Wir unterhalten uns zu Ehre des Herzoges
Programm für kleine und große Zuschauer.
Mittwirkende: 13.00 Tempus – Musikgruppe spielend historisierenden Folk-Rock; 13.30 A-Balli Gruppe des historischen Tanzes; 13.45 Veronika Vlčková – Collective Vagabundus – Gauklerauftritt; 14.00 Český Kašpárek – Theater Kvelb; 14.30 Tempus; 15.00 A-Balli; 15.30 Český Kašpárek – Theater Kvelb; 16.00 A-Balli; 16.15 Veronika Vlčková – Collective Vagabundus; 16.30 Tempus.
14.00 – 16.00 Fechtenschule mit der Gruppe SSŠ Rectus
17.00 – 18.00 Große Egerer Schlacht
Blutige Schlacht, Armeevorschau und Militärmanöver – unter der Leitung von Albrecht von Wallenstein und seine Offiziere.
Egerer Burg
10.00 – 18.00 Dreißigjähriger Krieg
Truppenlager im Areal der Burg mit den gefühllosen Soldner des Herzoges von Friedland. Kommen Sie sich tapfere Musketiere, furchtlose und raue Soldner oder durch die Schlachten gestählte Artilleristen anschauen.
Eintritt 40 Kč
ES LEBE HERZOG VON FRIEDLAND!
Großartiger Abschied von Wallensteinfestspielen und von Herzog, den wir diesmal aus Eger lebend wegfahren lassen.
20.00 Großer Fackelumzug durch die Stadt
(von der Burg, auf Marktplatz, durch Kamenná Straße, in die Landesgartenschauanlage)
Landesgartenschauanlage (Vorsicht Eintritt)
21.00 Abschied von Herzog mit Feuerwerk
ca. 21.15 FUNK CORPORATION
„Wir haben Rhythmus, sind Groß und unser Atem bläst Ihr Gehirn aus dem Kopf. Wir spielen alles was funk ist- alte Schlager, neue Hits, Songs aus nicht erforschten Soulecken, wenn es zu wenig ist, komponieren wir etwas.“
Eintritt 60 Kč (Vorverkauf: Tourist Information Cheb)
Etwas aus der Geschichte der Spiele
Die westböhmische Stadt Eger ist eng mit Albrecht von Wallenstein, der sie mehrmals besuchte, verbunden. Der Grund seiner Besuche war vor allem die Werbung von Soldaten, von Erwerb neuen Waffen und Aufstellen der Armee. Herzog Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein war insgesamt fünf Mal in Eger. Sein letzter Besuch war aber für ihn fatal. Albrecht von Wallenstein wurde am 25. Februar 1634 im Pachelbel-Haus ermordet – im heutigen Museum auf dem Marktplatz. Die Bewohner aus Eger sowie die Touristen erinnern sich noch bis heute an Wallensteins Besuch und seine Atmosphäre.
Die ersten Wallensteinfestspiele wurden in Eger schon im Jahr 1908 veranstaltet. Die nächsten fanden in Jahren 1909 und 1911 statt. Die Festspiele am Anfang des 20. Jahrhunderts waren im Zeichen der historischen Umzüge und Spiele gefeiert, die getreulich die Atmosphäre von Wallensteins Aufenthalten in Eger nachahmen sollten. Die historischen Kostüme haben nicht nur die Schauspieler getragen, sondern auch die Bürger, die auch an einzelnen Spielen teilgenommen haben. Ähnlich wie heute fanden zahlreiche Umzüge durch die Stadt statt, sowie Rekonstruktionen der Schlacht und die Darstellung des Alltagslebens von Albrecht von Wallenstein, seines Gefolges und der Soldaten. Diese Tradition wurde 2005 von den tschechischen Bewohnern der Stadt wieder aufgenommen. Die heutigen Wallensteinfestspiele wollen nicht an seinen letzten Aufenthalt erinnern, sondern mit dem Flair des Mittelalters die Straßen und Plätze verzaubern. Der Einzug des Feldherrn und das Soldatenleben werden originalgetreu nachgestellt. Ein historischer Markt, Musik- und Tanzvorführungen, Attraktionen für Kinder und vieles mehr erwarten die Besucher in der Altstadt und auf dem Gartenschaugelände (siehe Kasten).
Was macht Wallenstein zu einer der umstrittensten und zugleich am meisten beachteten Persönlichkeiten des 17. Jahrhunderts? Bereits zu seiner Zeit wurde darüber gestritten, ob er ein genialer Heerführer oder nur ein hinterlistiger Verräter war. Im Pachelbelhaus, heute ein Museum der Stadt Eger, wurde der Herzog im Jahre 1634 auf Befehl des Kaisers Ferdinand II. am 25. Februar 1634 hingerichtet. Vorher war er der Führung der kaiserlichen Armee enthoben und zum Verräter erklärt worden. Man beschuldigte ihn der Meineidigkeit und warf ihm vor, den Sturz des Kaisers zu planen. Dafür konnte man aber später keine Beweise erbringen.
Weil Wallenstein schwerkrank und auch kampfesmüde gewesen sein soll, war er vermutlich tatsächlich nach Eger gereist, um sich mit dem schwedischen Heer zu vereinigen. Vielleicht hatte er eingesehen, dass dieser Krieg mit militärischen Mitteln nicht mehr zu gewinnen war.
Einige Historiker glauben, dass Wallenstein ein Europa der religiösen Toleranz wollte. Er wird deshalb als "politischer Visionär" und sogar auch noch als "der erste Europäer" bezeichnet. Sein Tod wird von vielen Historikern als Tragödie von historischer Tragweite gesehen: Wenn Wallenstein nicht ermordet worden wäre und seine als "verräterisch" verurteilten Verhandlungen mit den Schweden ihr Ziel erreicht hätten, hätte der 30-jährige Krieg vermutlich nur halb so lang gedauert.
Als dem Kaiser der Tod Wallensteins gemeldet wurde, erhielten die Mörder bei dieser "Friedländischen Exekution" hohe Belohnungen. Um in der Öffentlichkeit aber als unbeteiligt und sogar auch noch als betroffen zu erscheinen, ließ Ferdinand II. für den Ermordeten 3000 Seelenmessen lesen.
Wallensteinfestspiele 1908 | Wallensteinfestspiele 1908 |
Wallensteins Ermordung in Eger am 25. Februar 1634 | Wallensteinfestspiele 2005 |
Wallensteinfestspiele 2005 | Wallensteinfestspiele 2005 |