Egerlaender

Die mittelalterliche Festung in Pomezná/Markhausen erhält ein neues Hochdach auf dem Turm

Genau 800 Jahre seit der ersten Erwähnung feiert das ehemalige Dorf Pomezná/Markhausen bei Eger das nächst Jahr. Das einst blühende Dorf fiel kurz nach dem Krieg dem Eisernen Vorhang zum Opfer und wurde später offiziell aufgelöst. Die Überreste der Festung erinnern den Besucher an die bewegte Geschichte des Ortes.

Dennoch wurde sie nicht vergessen. Petr Jaška aus Cheb, der zusammen mit seiner Familie und seinen Freunden versucht, ihre letzten Überreste wiederzubeleben, plant, das Jubiläum mit einem neuen Dach auf dem kürzlich fertiggestellten Turm des ehemaligen Herrenhauses zu feiern.

 „Wir haben dieses Jahr einige Fortschritte gemacht. Wir haben jetzt ein komplettes Dach auf der Scheune, die wir auf den ursprünglichen Fundamenten wieder aufgebaut haben, wir haben die Gewölbekeller restauriert, den Ecce homo, dessen Torso wir bei der Ausgrabung gefunden haben, wir haben den Bereich gereinigt, wo früher der Teich war. Jetzt werden wir versuchen, das ursprüngliche Hochdach auf dem Turm der Festung wiederherzustellen“, erklärt Petr Jaška.

Das neue Dach, dessen Form die Experten aus mehreren historischen Fotografien abgeleitet haben, wird den hohen Dächern der Bürgerhäuser auf dem Egerer Platz ähneln.

Das Projekt ist bereits abgeschlossen, nun wartet Petra Jaška auf eine Finanzierung. Subventionen sind die Hoffnung. „Ich werde mich an die Region Karlsbad, die Stadt, die Gemeinde und die regionalen Unternehmer wenden. Ich werde versuchen, Kontakt zu Ministerien und einigen Stiftungen aufzunehmen. Schließlich versuchen wir hier, ein Stück Geschichte wieder aufzuleben lassen. Zudem ist die provisorische Überdachung in einem baufälligen Zustand.

Das ehemalige Dorf Pomezná, auf Deutsch Markhausen, liegt nordwestlich der Stadt Cheb/Eger am linken Ufer des Flusses Ohře/Eger, praktisch an der Grenze zwischen Böhmen und Bayern. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte bereits im Jahr 1225, als in Urkunden die Namen der Brüder Konrad und Berchtold aus Markhausen auftauchen.

Im Jahr 1424 gab es fünf große und sechs kleinere Güter, vier Kleinhöfe und eine Mühle. Um 1800 hatte Pomezná/Markhausen bereits mehr als 120 Einwohner und 22 Gehöfte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bewohner gewaltsam vertrieben und einige Jahre später wurden die verlassenen Häuser im Grenzgebiet von Bulldozern dem Erdboden gleichgemacht. Hier ist eine streng bewachte Grenzzone entstanden. Im Jahr 1976 wurde das Dorf Pomezná/Markhausen offiziell aufgelöst.

Quelle IDnes

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